WS 05:

Dienstleistungsforschung für digitale Dienstleistungsökosysteme

  • Daniel Beverungen, Universität Paderborn
  • Angela Roth, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (angela.roth@fau.de)
  • Ralf Münchow, Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF
  • Martin Schymanietz, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Gerhard Satzger, Karlsruhe Service Research Institute (KSRI) / Institute of Information Systems and Marketing (IISM)
  • Tilo Böhmann, Universität Hamburg
  • Datum des Workshops: 23.02.2022; 14.00 – 17.00 Uhr
  • Zielgruppe: Zielgruppe sind Mitglieder (Praktiker und Wissenschaftler) der WI Gemeinschaft, die Ihren Forschungsfokus an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik und Dienstleistungsforschung sehen. Insbesondere Ökosysteme spielen auch in der Wirtschaftsinformatik eine relevante Rolle. Den Teilnehmenden wird der Mehrwert geboten, dass über aktuelle Potentiale und Herausforderungen in dem Feld debattiert werden kann um eine gemeinsame Vision für die Zukunft dieses relevanten Bereichs zu schärfen.
  • Einreichung: Die Einreichung erfolgt über ConfTool. Es wird eine Veröffentlichung im Rahmen der WI-Proceedings geplant.
  • Bewerbung: Wir bitten um eine Bewerbung über martin.schymanietz@fau.de. Die Zoom-Links werden kurz vor dem Workshop an alle registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer per E-Mail versandt.

Die Digitalisierung ermöglicht in bisher ungekanntem Ausmaß die Vernetzung von Akteuren zur Wertschöpfung. Die Grenzen zwischen dem Digitalen und Physischen verschwimmen. Aus Dienstleistungssicht schafft diese Vernetzung die Voraussetzungen für das Erreichen anspruchsvoller wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wirkungen durch das Zusammenspiel vieler Akteure. Gleichzeitig verändern sich die Wertschöpfungsmechanismen durch diese Hypervernetzung fundamental. Dieses hochgradig vernetzte und sich ständig verändernde Zusammenspiel von Akteuren zu beschreiben kann als Ökosystem bezeichnet werden. Durch die breite Digitalisierung wird jeder Bereich von diesen Möglichkeiten intelligenter Verknüpfung verschiedener Akteure erfasst.

Gerade für die Zukunft kann eine der entscheidenden Fragen sein, wie sich stärker dezentrale Formen der dynamischen Vernetzung von Wertschöpfung entwickeln lassen. Welche Architekturen sind denkbar, um das digital ermöglichte und oft datengetriebene Zusammenwirken verschiedener Akteure zu gestalten? Wie können solche dynamischen Ökosysteme geformt werden? Welche Kompetenzen brauchen die Akteure zur erfolgreichen Mitwirkung an solchen Ökosystemen? Traditionelle Rollen verschwimmen in Ökosystemen, weil Akteure oft als Prosumenten auftreten, also gleichzeitig sowohl als Produzent wie auch als Konsument. Zudem ist auffallend, dass Ökosysteme und Plattformen gerne eigenes Wissen teilen (z.B. im Rahmen von Open‐Source Software), wenn es dem Wachstum des Ökosystems dient – und dies, obwohl sie mit anderen Ökosystemteilnehmern sogar im direkten Wettbewerb stehen („coopetition“). Damit steht das Handeln in Ökosystemen häufig im direkten Widerspruch zum traditionellen Verständnis, dass jegliches geistiges Eigentum geschützt und direkt monetarisiert werden muss. Somit steht das Ziel von strategischen und langfristigen Partnerschaften im Vordergrund des Handelns

Im Rahmen des Workshops sollen in einem ersten Schritt die Positionen der Dienstleistungsforschung und Wirtschaftsinformatik im Themenbereich Ökosysteme konsolidiert werden. Dieses Vorgehen verfolgt das Ziel, konsensfähige Aspekte herauszustellen. Diese sollen im Anschluss als Input für den zweiten Schritt des Workshops dienen: Die Ableitung zukünftiger Forschungsbedarfe. Dabei soll der Blick konsequent nach vorne gerichtet werden und herausgearbeitet werden, in welchen Bereichen es bereits zu Aktivitäten gekommen ist. Diese sollen dabei als „rote Linie nach vorne“ definiert werden um basierend auf diesen, zukünftige Prioritäten festlegen zu können, ohne dabei bereits stark erforschte Bereiche erneut zu betonen. Damit soll auch Input für das neu etablierte Deutsche Forum Dienstleistungsforschung generiert werden, in dem alle Teilnehmenden auch im Nachgang herzlich zur Mitwirkung eingeladen sind. Als Ergebnis des Workshops soll ein kurzes Konzeptpapier entstehen, in dem die konsolidierten und weiterentwickelten Positionen festgehalten werden. Der Workshop soll in einem 3‐4‐stündigen Format abgehalten werden.