Track 1

IT for Development: Digitalisierung und Gesellschaft

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung durchdringen Informationstechnologien alle Bereiche der Gesellschaft. Daraus resultieren Chancen für mehr Effizienz, aber auch für innovative Entwicklungen im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und privaten Bereich. Im Zuge der digitalen Transformation verändern sich dadurch nicht nur Geschäftsmodelle und Formen der Arbeit, sondern auch gesellschaftliche Strukturen. Ein Mehr an Informationen, Transparenz oder besseres Management Kritischer Ressourcen können neuartige Lösungen für globale gesellschaftliche Herausforderungen, wie Zero Hunger, schaffen. Dabei können insbesondere benachteiligte, gefährdete und ungleich behandelte Gruppen in die gesellschaftliche Entwicklung einbezogen werden. Der Einsatz von Informationstechnologie zur Verbesserung gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse ist ein erstrebenswertes Ziel, dessen Notwendigkeit nicht zuletzt durch globale Herausforderungen und Krisen, wie den Klimawandel, Ungleichheit sowie nationale und internationale Konflikte deutlich wird. Aus der Not heraus wird vieles bewegt und positiv verändert; dies wird angesichts der Reaktionen auf die durch COVID-19 ausgelösten Pandemie deutlich. Dabei entstehende Lösungen weisen ein großes Potenzial zur positiven Veränderung auf, bergen aber zeitgleich Risiken und Herausforderungen.

 

Um die gesellschaftlichen Herausforderungen der digitalen Transformation bestmöglich zu bewältigen, ist es von besonderer Wichtigkeit auch deren Entstehung zu verstehen. Werden digitale Lösungen beispielsweise in sicherheitskritischen Kontexten verwendet, so bilden sich Abhängigkeiten und es drohen unterschiedliche Gefahren: Infrastrukturstörungen und -ausfälle können durch kriminelle Handlungen, terroristische Anschläge, Naturereignisse, Betriebsstörungen und Systemfehler aufkommen. Kritische Wertschöpfungsketten müssen als Ganzes zuverlässig funktionieren. Hinzu kommt die Sorge um Daten, die im Rahmen der Nutzung von digitalen Lösungen entstehen. Datenschutz, Datenhoheit und Datensicherheit sowie deren gesellschaftliche Wahrnehmung sind dabei von zentraler Bedeutung. Des Weiteren sollte stets überprüft werden, dass eine Ausweitung der Digitalisierung nicht zum Digital Divide führt. Die Gesellschaft fordert nicht nur Sicherheit sondern mehr Resilienz und Digitale Souveränität.

 

Dieser Track fokussiert sich auf Fragestellungen an der Schnittmenge von Digitalisierung und Gesellschaft, nicht nur, aber auch in Zeiten von Corona, und richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen der Wirtschaftsinformatik sowie angrenzender Disziplinen.

Prof. Dr. Christian Reuter

Technische Universität Darmstadt

Prof. Dr. Christian Reuter ist Universitätsprofessor an der Technischen Universität Darmstadt. Sein Lehrstuhl Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC) verbindet Informatik mit Friedens- und Sicherheitsforschung. In der Schnittmenge der Disziplinen Mensch-Computer-Interaktion, Cyber-Sicherheit und -Privatheit sowie Friedens- und Konfliktforschung adressieren er und sein Team die Themenbereiche Crisis Informatics und Information Warfare, Benutzbare Sicherheit und Privatheit sowie technische Friedensforschung.

Prof. Dr. Ulrike Lechner

Universität der Bundeswehr München

Prof. Dr. Ulrike Lechner ist Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der Universität der Bundeswehr München. Ihre Themen in der Forschung sind Digitalisierung, IT-Sicherheit für Kritische Infrastrukturen, Unternehmensarchitekturen und Krisenmanagement.

Prof. Dr. Oliver Posegga

Universität Bamberg

Prof. Dr. Oliver Posegga vertritt den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Soziale Netzwerke an der Universität Bamberg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Untersuchung kollektiver Dynamiken digital gestützter sozialer Netzwerke im organisationalen und gesellschaftlichen Kontext, insbesondere in den Bereichen Krisenmanagement, Crowdsourcing, Protestforschung und kontemporäre Mediensysteme.

Associate Editors

  • Ruth Breu (Universität Innsbruck)
  • Frank Fiedrich (Bergische Universität Wuppertal)
  • Christian Fikar (Universität Bayreuth)
  • Hanno Friedrich (Kühne Logistics University Hamburg)
  • Erich Heumüller (DHBW Stuttgart)
  • Patrick Hirsch (Universität für Bodenkultur Wien)
  • Marc-André Kaufhold (Technische Universität Darmstadt)
  • Dennis Kipker (Universität Bremen und Universität der Bundeswehr München)
  • Simon Nestler (Technische Hochschule Ingolstadt)
  • Steffi Rudel (Universität der Bundeswehr München)
  • Stefan Sackmann (Universität Halle-Wittenberg)
  • Marén Schorch (Universität Siegen)
  • Katarina Stanoevska (Universität St. Gallen)